AROMAKULT Hanfakten #01

AROMAKULT Hanfakten #01

Es wird viel gesagt und geschrieben über Cannabis. In den AROMAKULT Hanfakten fassen wir die wichtigsten und wissenswertesten Tatsachen über die schönste Heilpflanze der Welt kompakt zu einer Mini-Enzyklopädie zusammen.

CBD & THC: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

NAME
CBD und THC sind die am häufigsten vorkommenden Wirkstoffe der Hanfpflanze. In der Fachsprache werden diese Stoffe Cannabinoide genannt. Genau wie die Pflanze streng genommen Cannabis heißt. Hanf ist eigentlich ein Wort aus der Umgangssprache.

  • THC (kurz für Tetra-Hydro-Cannabinol) ist der von der Cannabispflanze von Natur aus am meisten produzierte molekulare Stoff.
  • CBD (kurz für CannaBiDiol) ist das am zweithäufigsten von der Pflanze produzierte Molekül.

 

WIRKUNG
Der Unterschied in der Wirkung zwischen CBD und THC ist erheblich. Obgleich es viele Parallelen gibt, wirken die Stoffe in anderen Bereichen direkt entgegengesetzt.

  • THC
    – hat stark spürbare psychotrope Wirkungen, es wirkt berauschend, euphorisierend, appetitsteigernd
    – hat starke körperliche Nebenwirkungen: Austrocknung der Mund- und Augen-Schleimhäute, Bewegungsstörungen, starke Wahrnehmungsveränderungen, Müdigkeit, Reaktionsschwäche u. v. a. – allerdings alle nur vorübergehend
    – kann psychotomimetisch wirken, d. h. es kann vorübergehende Nebenwirkungen haben, die den Symptomen einer Psychose ähneln
    – gehört zu den international definierten Suchtgiften; die Suchtgefahr ist verhältnismäßig gering, aber je nach Ausmaß des Missbrauchs kann eine moderate Abhängigkeit entstehen
  • CBD
    – hat moderate bis schwache psychotrope Wirkungen – es berauscht nicht, kann aber entspannen und beruhigen
    – hat keine bis sehr schwache körperliche Nebenwirkungen; Entspannung, ein stabilerer Schlaf und ein Nachlassen des Hungergefühls wurden beobachtet
    – wirkt antipsychotisch und gilt als Antagonist zu den psychotischen Wirkungen von THC
    – ist laut Europäischem Gerichtshof nicht als Suchtgift definiert, es kann keine Abhängigkeit verursachen

MEDIZINISCHER EINSATZ
Cannabinoide werden seit ca. 20 Jahren intensiv für ihre medizinische Verwendbarkeit erforscht. Anfangs konzentrierte sich die Wissenschaft auf THC. In den letzten 10 Jahren ist aber CBD in den Fokus gerückt und ist mittlerweile das am besten erforschte Cannabinoid. Wie der österreichische Orthopädie-Chirurg und Schmerz-Experte Dr. Martin Pinsger in seinem Buch „Dem Schmerz entkommen“ ausführlich erklärt, kann man CBD als die kleine Schwester von THC betrachten: CBD wirkt sanft und ist deutlich höher zu dosieren als THC, welches schon bei geringer Dosierung wie eine Keule wirken kann. Dennoch: Beide Cannabinoide sind therapeutisch überaus wertvoll. Und beide sind untoxisch, d. h. völlig ungiftig für den Körper.

  • Gemeinsame Wirkungen
    – entzündungshemmend
    – nervenschützend
    – muskelentspannend
    – schlafverbessernd
  • Wirkungen von CBD
    – krampflösend, effektiv bei Epilepsie
    – verringert Unruhe und Angst
    – wirkt gegen entzündliche Hautkrankheiten
    – wirkt antibakteriell
    – kann den Blutzucker senken
    – kann Schlafstörungen lindern
    – schmerzlindernd (z. B. Rheuma und Arthritis)
  • Wirkungen von THC
    – stark schmerzlindernd (z. B. Tumorschmerzen)
    – stark appetitanregend
    – stark schlaffördernd
    – senkt den Blutdruck
    – unterdrückt Übelkeit
    – lindert schwere nervöse Störungen (z. B. Tourette, Parkinson)

Die medizinisch-therapeutischen Anwendungen von Cannabinoiden sind ein Bereich, der gerade intensiv erforscht wird. Bis hin zur Krebstherapie gelten sowohl CBD als auch THC als vielversprechend. Häufig gibt es aber noch keine ausreichenden wissenschaftlichen Beweise für gewisse Wirkungen – dafür aber Unmengen von positiven persönlichen Erfahrungen.

CHEMIE
Die chemische Struktur von CBD und THC ist nahezu identisch. Es gibt nur sehr geringe Unterschiede. Beide Stoffe sind Lipide, d. h. sie sind sehr stark fettlöslich, lassen sich aber nur mit großem Aufwand in Wasser lösen.

CBD-Stukturformel, daneben THC-Strukturformel

Sowohl CBD- als auch THC-Moleküle nutzen dieselben menschlichen Empfängerzellen zum Andocken. Solche Rezeptoren existieren überall in unserem Körper in immenser Zahl. Sie stellen das größte und umfangreichste Rezeptor-System dar, das unser Körper hat. Der Überbegriff dafür lautet Endocannabinoidsystem.

Beide Stoffe kommen in der Cannabis-Pflanze nur als Säure vor (THC-Säure bzw. CBD-Säure). Erst durch Hitzeeinwirkung verwandeln sie sich in die eigentlichen Cannabinoide. Deshalb ist das Inhalieren des Rauchs bzw. Dampfs aus Cannnabisblüten auch die traditionelle Einnahmeform. Bei der Herstellung von CBD-Öl und Hanf-Tropfen zum Einnehmen kommt es ebenfalls zu dieser Hitze-Umwandlung.

VORKOMMEN
Nur Pflanzen der Gattung Cannabis enthalten CBD und THC. Es gibt auch synthetische Formen beider Cannabinoide, die künstlich im Labor erzeugt werden. Diese unterscheiden sich von den natürlichen Formen in ihrer Molekularstruktur und in der Wirkung.

In Indien wurden in neuerer Zeit Hopfen-Pflanzen entdeckt, die sich mit Cannabispflanzen gekreuzt haben und deshalb auch CBD und sogar ein wenig THC erzeugen. Allerdings gehört der Hopfen auch zur Gattung der Cannabaceae – er ist sozusagen ebenfalls ein Cannabis-Gewächs. Die meisten Hopfen-Sorten enthalten aber kein CBD oder THC.

WIRKSTOFFGEHALT
Dank der intensiven Forschung der letzten Jahrzehnte gibt es heute Cannabis-Sorten, die bis zu 30 % THC im Blütenstand erzeugen. Diese haben dann aber einen verschwindend niedrigen CBD-Gehalt von meist unter 0,2 %.

Ähnlich verhält es sich mit den heute gängigen CBD-Hanf-Sorten. Sie erzeugen im Blütenstand bis zu 20 % CBD, haben dann aber nur sehr geringe THC-Gehalte von meist unter 0,2 %.

Und natürlich wurden auch Sorten gezüchtet, die dazwischen liegen.

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